Das schöne Rheinland
Entgegen aller Erwartungen konnte ich auf meiner Suche durch die verschiedenen Mundarten- Werke auf keine detaillierte Karte stoßen, die das Wort „Büdchen“ untersucht. Mein absolutes Lieblingswort, mit dem ich hier, in Norddeutschland, schon zu einiger Verwirrung beitragen konnte, würde sich sicherlich hervorragend eignen, um eine neue Sprachkarte anzulegen. „Büdchen“ steht in der Bedeutung des hierzulande gebräuchlichen Wortes „Kiosk“. Bei den Rheinländern handelt es sich in der Regel um einen kommunikativen aufgeschlossenen Menschenschlag und die Bedeutung „Büdchen“ impliziert auch gleichzeitig die Mitbedeutung „gemütliches, fröhliches Beeinandersein von Nachbarn beim sekundär zu betrachtenden Kauf einer Flasche Bier“. Dabei wird fleißig von dem Gebrauch gemacht, was man hier „schnacken“ nennt, dem „klüngeln“. Nicht zu verwechseln mit dem Wort „verklüngeln“ ( verlegen, verlieren ) oder dem „Klüngel“ ( verschwörerische Zusammenkunft ). Dabei kann es auch schon einmal vorkommen, dass ein Bürger auf dem Weg nach Hause „trödelt“ ( sich nicht beeilt, langsam voran kommt ).
In den Bäckereien kann es zu den schönsten Verwirrungen bei der Brötchen- Auswahl kommen. Während sich die Süddeutschen „Semmeln“ einpacken lassen, sind sich die Norddeutschen und die Kölner zumindest darüber einig, dass der Sammel - / Überbegriff „Brötchen“ heißt. Wie sieht es aber mit den einzelnen Sorten aus? Die Bäckerei Hansen hat doch wirklich kein „Mürbchen“ im Angebot, manchmal gibt es diese dort mit Rosinen, sie nennen sich dann aber Rosinenbrötchen. Das eigentlich mit „Mürbchen“ bezeichnete „Milchbrötchen“ wird hier oben vom sehr ähnlichen „Kieler“ abgelöst, welches aber nocheinmal in Fett gebacken wurde, nicht so das „Mürbchen“. Über den Wunsch nach einem „Strandsand“ oder „Dänischem“ wird der Kölsche Bäcker sicherlich verwundert den Kopf schütteln und statt dem „Dänischen“ ein „Frühstückchen“ anbieten.
Das „Mürbchen“ vertritt übrigens außerdem noch eine zweite Bedeutung, die des „Angsthasen“ und „Drückeberger“.
Das „Mürbchen“ in der Butterbrotdose geht der „I- Dötze“ ( Erstklässler ) fröhlich in die Schule und packt dort sein „Mäppchen“ ( Federtasche) aus dem Rucksack.
Zum guten Schluss verabschiede ich mich mit einem gepflegten „Tschöö!“.
In den Bäckereien kann es zu den schönsten Verwirrungen bei der Brötchen- Auswahl kommen. Während sich die Süddeutschen „Semmeln“ einpacken lassen, sind sich die Norddeutschen und die Kölner zumindest darüber einig, dass der Sammel - / Überbegriff „Brötchen“ heißt. Wie sieht es aber mit den einzelnen Sorten aus? Die Bäckerei Hansen hat doch wirklich kein „Mürbchen“ im Angebot, manchmal gibt es diese dort mit Rosinen, sie nennen sich dann aber Rosinenbrötchen. Das eigentlich mit „Mürbchen“ bezeichnete „Milchbrötchen“ wird hier oben vom sehr ähnlichen „Kieler“ abgelöst, welches aber nocheinmal in Fett gebacken wurde, nicht so das „Mürbchen“. Über den Wunsch nach einem „Strandsand“ oder „Dänischem“ wird der Kölsche Bäcker sicherlich verwundert den Kopf schütteln und statt dem „Dänischen“ ein „Frühstückchen“ anbieten.
Das „Mürbchen“ vertritt übrigens außerdem noch eine zweite Bedeutung, die des „Angsthasen“ und „Drückeberger“.
Das „Mürbchen“ in der Butterbrotdose geht der „I- Dötze“ ( Erstklässler ) fröhlich in die Schule und packt dort sein „Mäppchen“ ( Federtasche) aus dem Rucksack.
Zum guten Schluss verabschiede ich mich mit einem gepflegten „Tschöö!“.
Nina Hubold - 6. Jan, 10:28
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